Langsam gilt es, sich Gedanken über 64-Bit zu machen: 64-Bit Windows, 64-Bit Inventor und 64-Bit AutoCAD sind verfügbar. Was bringt’s oder auch nicht und wo kann es Probleme geben.
Lt. der Umfrage, die ich Ende letzten Jahres durchgeführt habe, waren 77% der Befragen der Meinung, das ein 64-Bit Inventor im Zusammenspiel mit 4GB oder mehr RAM für sie sehr wichtig ist.
Jetzt ist es gewagt, einen Artikel über 64-Bit zu schreiben wenn man weder ein 64-Bit Windows noch einen 64-Bit Inventor im Einsatz hat, da sowohl mein PC zuhause als auch mein Notebook in der Firma auf XP 32-Bit laufen. Diesbezüglich ist aber Licht am Ende des Tunnels zu sehen, da mein Kollege Mathias eine HP Workstation mit 8GB RAM und natürlich Vista 64 bzw. XP 64 (beides ist bei der HP Workstation enthalten) bekommt und dann ein Referenzgerät zur Verfügung steht.
64-Bit = Speicher satt
Inventor 2009 ist, wie AutoCAD seit 2008, als native 64-Bit Version erhältlich, unterstützt also die Möglichkeiten eines 64-Bit Betriebssystems. 64-Bit bedeutet hier bei nicht, das die Software zwingend schneller läuft, als ihre 32-Bit Variante sondern das sie mehr Arbeitsspeicher adressieren kann. So ist es für Inventor 2009 in der 64-Bit Version ein leichtes, z.B. 8GB RAM, der im PC verbaut ist, anzusprechen. Wo wir auch gleich beim größten Vorteil von 64-Bit wären: Die Speichergrenze von 4GB (in der Praxis eher 3.2 – 3.7 GB) wird unter XP64 und Vista 64 aufgehoben. Je nach eingesetzter Vista Version unterstützt das Betriebssystem eine bestimmten adressierbaren Arbeitsspeicher:
Wer also ein Vista Ultimate installiert kann zumindest theoretisch 128 GB Arbeitsspeicher in seinen PC verbauen (wenn er dann einen findet, der diese Menge an Speicher aufnehmen kann) und Vista wird den Programmen diesen Speicher zur Verfügung stellen. Inventor als 64 Bit Anwendung wird diesen dann auch nutzen. Wer heute speichertechnisch am Anschlag ist, der sollte sich mit den Gedanken anfreunden, auf ein 64-Bit Betriebssystem und Inventor 2009 umzusteigen. Das heißt aber auch, zu prüfen, ob die verwendete Hardware eine Speicheraufrüstrung z.B auf 8 GB RAM überhaupt zulässt. Sonst ist ein neuer Rechner fällig. Da die Speicherpreise heute so niedrig wie nie sind, würde ich da ruhig einen Puffer einplanen und lieber etwas mehr einbauen, als man im Moment braucht.
CAD Workstation oder Allround-PC?
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Bei einem 64-Bit Ausbau des PCs kann es generell an zwei Ecken klemmen:
- fehlende Treiberunterstützung für bestehende Hardware
- bestehende Software läuft nicht
64-Bit Treiber
Wer Vista 64 einsetzt, der kann nur 64-Bit Treiber installieren. Fehlt die Treiberunterstützung für ein Gerät, so wird es unter Vista nicht funktionieren. Microsoft liefert zwar sehr viele Treiber mit, die aber meist einen kleineren Funktionsumfang haben, als die Treiber des Hardwareherstellers. Zudem müssen die 64-Bit Treiber durch Microsoft zertifiziert sein (was für den Treiberentwickler kostenpflichtig ist) und so wird der Kreis der unterstützen Hardware wiederum kleiner. Wer eine 64-Bit CAD Workstation kauft, kann davon ausgehen, das die installierte Hardware auch durch 64-Bit Treiber unterstützt wird. Wenn dann noch Drucktreiber verfügbar sind, dann kann’s schon los gehen.
Wer allerdings den Allround-PC sucht, an dem die Digitalkamera, der Multifunktions-Drucker-Scanner-Kopierer-Fax, ein Joystick, das Formel1-Lenkrad, usw. dranhängt, der macht sich am Besten vor dem Umstieg auf 64-Bit auf die Suche nach Treibern für seine Hardware.
Bestehende Software unter 64-Bit
32-Bit Programm laufen generell auf einem 64-Bit System. Somit kann ältere Software, von der es keine 64-Bit Version gibt, unter Vista 64 betrieben werden. Aber es gibt auch Einschränkungen. Systemnahe Programme, oder solche, die noch als 16-Bit Versionen bestehen, laufen unter 64-Bit nicht mehr. Das trifft z.B. Virenscanner, wo ein 64-Bit Version vorliegen muss. Ein weiteres Problem ist die Trennung von 32- und 64-Bit Software. Wer z.B. im Internet Explorer 64 ein Addon einsetzen will, das in 32-Bit erstellt wurde, der hat ein Problem, nämlich das es nicht laufen wird. Und hier kommen wir zu einem Punkt, der auch für Inventoranwender wichtig sein könnten: Es gibt für den Inventor viele Add-Ins wie Kwiksert, iProperty Collection usw. die alle 32-Bit sind. Ich habe es in Ermangelung entsprechender Hardware noch nicht prüfen können, vermute aber, das diese Add-Ins in Inventor 2009 64-Bit nicht laufen werden. Der Ersteller des Add-Ins muss also erst eine 64-Bit Version kompilieren.
Drum prüfe wer sich…
…auf 64 Bit einlässt, ob auch alles, was er mit dem PC später anstellen will, funktioniert. Dabei kann bei dem Test der Software ein virtueller PC helfen. Bei einem Test der Hardwareunterstützung fällt diese Möglichkeit allerdings aus, was heißt, das auf dem PC, an dem die Hardware angeschlossen ist, der 64-Bit Test durchgeführt werden muss.
Wie schaut’s bei dir aus? Hast du schon Erfahrungen mit 64-Bit Windows oder gar mit dem Inventor 2009 in der 64-Bit Version? Lass uns teilhaben an deinen Erfahrungen und hinterlasse einen Kommentar!
Weblinks
Vista 32-Bit gegen Vista 64-Bit: Das neue Highspeed-Windows?
Windows Vista Upgrade Advisor 1.0
Windows Vista Hilfe- und Anleitungen
32-Bit- und 64-Bit-Versionen von Windows: Häufig gestellte Fragen
Windows Vista: Ist die Zeit reif für den Umstieg auf 64 Bit?
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