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27.11.2018

Inventor Dateiablage verstehen: Die Basics

In der "die Basics" Reihe habe ich schon einige Themenbereich einführend behandelt, sozusagen eine Handreichung zum "ins Thema reinkommen für Einsteiger". In diesem Beitrag soll es darum gehen, zu verstehen, wie die Inventor Dateiablage handhabt. Bevor wir ins Thema gehen, ist es zwingend notwendig, zu verstehen, was ein Inventor Projekt ist und sich ein solches zu Testzwecken anzulegen. Hier eine Einführung dazu: Projekt anlegen: Die Basics

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Sobald das Projekt steht erstellt ist, gilt es zu verstehen, woher unser Projekt die Normteile holt und wo es sie ablegt: Inventor Normteile / Inhaltscenter: Die Basics. In einem Projekt ist auch der Pfad zu den Vorlagen definiert, auf Basis derer neuen Datei erstellt werden können: Der Zusammen dazu ist hier erklärt: Inventor: Vorlagefenster ist leer - wo sind meine Templates? Zu guter Letzt ist noch wichtig, ein bisschen über die Konstruktionsdaten zu wissen: Stilbibliothek (Konstruktionsdaten / Stile / Design Data): Die Basics

Wenn das Projekt steht und klar ist, was es mit den verschiedenen Pfadeinstellungen zu tun hat, kann es mit unserer eigentlichen Einführung los gehen.

Was soll ich wo speichern?

  • Im Arbeitsbereich werden die Dateien gespeichert, die projektspezifisch sind (als z.B. nur für eine bestimmte Konstruktion verwendet werden) oder im Konstruktionsprozess häufiger geändert werden.
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  • In der Bibliothek werden Daten gespeichert, die nach dem Abspeichern nicht mehr geändert werden müssen und in verschiedenen Konstruktionen unverändert identisch genutzt werden, z.B. Kaufteile wie Zylinder und Hebel.
  • In Ordner Content Center Files speichern der Inventor automatisch alle "normbasierenden" Normteile aus dem Inhaltscenter wie z.B. ein Zylinderschraube DIN 4762.

Eigene Ordnerstruktur erstellen

Die drei Hauptspeicherordner haben wir definiert, das sind sozusagen die 3 Regal, die wir durch einzelne Ablagefächer  (oder Leitzordner) weiter unterstrukturieren können.

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Der Arbeitsbereich, der unsere einzelnen Konstruktionsprojekte (der Begriff "Projekt" hat hier nichts mit dem Inventorprojekt zu tun sondern steht für eine Konstruktionsaufgabe) aufnimmt, kann nach belieben mittels Unterordner weiter strukturiert werden. Welche Struktur genutzt wird, ist dem Inventor "völlig egal" und steht dem Anwender frei. Es wäre möglich, alle Dateien direkt in den Arbeitsbereich (Ordner Daten) zu speichern. Das macht die Sache aber mit der wachsenden Zahl der Dateien immer unübersichtlicher und kann bei sehr vielen Daten in einem Verzeichnis zu Performanceproblemen führen. Ein paar Vorschläge für Ordnerstrukturen:

  • Ein Student, der mehrere Semester den Inventor einsetzt, können je Semester einen Ordner anlegen und darin dann je Aufgabe wieder einen Ordner.
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  • Ein Schüler möchte vielleicht für jede Aufgabe, die er lösen muss, einen Ordner für die jeweiligen Dateien anlegen.
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  • Eine "Ein-Mann-Konstruktionsabteilung" die alle Konstruktionen im Unternehmen durchführt, kann einfach für jede Konstruktion einen Ordner anlegen. Natürlich können Hauptordner wiederum Unterordner enthalten um bei großen Konstruktionen eine weitere Struktur in die Daten zu bekommen.
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  • Eine größere Konstruktionsabteilung, die verschiedene Produktgruppen kennt, kann je Gruppe einen Ordner erstellen und darunter wiederum die Ordner für die Einzelkonstruktionen, die zu dieser Gruppe gehören.
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Ich denke, der Grundgedanke ist soweit klar. Wichtig ist, sich am besten bevor man loslegt, die Struktur zu definieren, also zumindest die Hauptordner. Meine Struktur als "Inventorblogger, der gar nichts richtiges konstruiert" sieht aus, wie bei "Hempels unterm Sofa", falls es einen interessiert:

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Die Bibliothek ist der Speicherort für Kaufteile und Firmennormteile, die häufig wiederverwendet werden. Hier kann eine Ordnerstruktur nach Kaufteiltypen…

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oder Hersteller gemacht werden.

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Die Struktur des Content Center Files Ordners erstellt der Inventor automatisch, wenn Normteile eingefügt werden. Dort sollte nur der Inventor selbst Dateien speichern und die Ordner nicht umbenennen um ernste Probleme zu vermeiden.

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Jetzt ist klarer, wie die typische Struktur eines Inventorprojektes aussieht und wie die Unterordnerstruktur jeder selbst nach seinen Anforderungen anpassen kann.

Wie speichert der Inventor Dateipfade

Eine elementare Eigenschaft von Baugruppen und Zeichnungen sind die Verweise auf andere Dateien, die die IAMs und IDW (DWGs) enthalten. Hier eine Beispielbaugruppe, die ein Bibliotheksteil, zwei Normteile und ein Bauteil enthält. Im Screenshot habe ich eine Baugruppestatistik-Fenster angezeigt (Zusatztool) in dem ihr die absoluten Dateipfade der Dateien sehen könnt.

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Klar dürfte sein, das die Baugruppe BG1.iam in sich selbst speichern muss, welche Dateien (Bauteile) in ihr enthalten sind. Hier ist interessant zu verstehen, wie die Pfade gespeichert werden. Um das zu untersuchen, öffnen wir die IAM im Konstruktionsassistent über den Windows Explorer (BG1.iam vorher im Inventor schließen).

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Und dazu nochmals die Pfadangaben im Inventorprojekt:

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Was fällt uns auf? Die Pfade sind wie folgt definiert

  • Arbeitsbereich=.\Daten
  • Bibliothek=.\Bibliothek
  • Content Center Files=:\Normteile\

Zudem kennt die Projektdatei (die IPj-Datei) ihren Speicherort der oben definiert ist.

  • Speicherort=c:\_temp_permanent\Inventor\

Was wir oben bei Arbeitsbereich, Bibliothek und Content Center Files sehen ist, dass die relativen Pfade angegeben sind, also .\Daten und nicht als absoluter Pfad, nämlich so: Arbeitsbereich=c:\_temp_permanent\Inventor\Daten

Schauen wir jetzt die Pfadangaben im Screenshot des Konstruktionsassistenten an, sehen wir, das sich die BG1.iam merkt, in welchem, im Projekt definierten Speicherbereich (Arbeitsbereich, Bibliothek oder Content Center Files) die Datei zu finden ist, und dann in welchem Unterordner des Speicherbereich.

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Die Datei "platte" liegt im Dateispeicherort (im Projekt definiert) Bibliothek (bei mir =.\Bibliothek) im Unterordner Andere und hat den Dateinamen Bibliothek.ipt D.h. die BG1.iam merkt sich: "In mir enthalten ist eine Datei Namens Bibliothek.ipt die ich im Speicherort "Bibliothek" finde und dort im Unterordner "Andere". Jetzt muss die IAM schauen, in welchen Verzeichnis der Speicherort "Bibliothek" zu finden ist. Das steht ja im Projekt, nämlich: Bibliothek=.\Bibliothek. Da der Bibliothekspfad relativ zum Speicherort der Projektdatei Testprojekt.ipj angeben ist…

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… eben als .\Bibliothek, wobei das .\ für "Speicherort der Projektdatei" steht. Dieser Projektspeicherort ist dem Inventor auch bekannt, also kann er den Pfad zur Datei zusammensetzen aus:

Speicherort Projektdatei (C:\_temp_permanent\Inventor) + Dateispeicherort mit Namen Bibliothek (.\Bibliothek) + Unterordner (Andere) + Dateiname (Bibliothek.ipt) ergibt den Gesamtpfad ==>
C:\_temp_permanent\Inventor\Bibliothek\Andere\Bibliothek.ipt

  • Rot=Speicherort der IPJ-Projektdatei
  • Blau=Ordnername des unter dem Name "Bibliothek" angeben Ordners
  • Grün=Unterordner
  • Lila=Dateiname des Bauteiles

Mir ist klar, das dass nicht ganz leicht zu verstehen ist, deswegen die vielen Bilder und die etwas langatmige Erklärung!

Wichtig zu wissen: Solange die Ordnerstruktur im Speicherort der Projektdatei sich nicht ändert, kann ich den Speicherpfad der Projektdatei beliebig ändern ohne das Inventor Probleme hätte, die Dateien zu finden. Voraussetzung das das funktioniert ist, das ich den Inventor vor dem umbenennen oder verschieben der Projektordnerstruktur schließe!

Beispiel:

  1. Inventor schließen
  2. Den Ordner "Inventor" (der die Projektdatei und die Ordnerstruktur mit den Dateien enthält verschieben von C:\_temp_permanent\Inventor nach C:\Temp\Inventor
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  3. Inventor neu starten. Ruft man das Projektfenster auf, kommt eine Meldung, das er das Projekt nicht mehr finden kann, was auch klar ist, wir haben ja gerade den Ordner mit der Datei verschoben. Siehe dazu auch Wo speichert Inventor die Liste der Projekte die im Projektdialog aufgelistet werden?

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  5. Mittels Suchen die verschobene Projektdatei neu laden
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  6. Der Speicherort der Projektdatei ist nun auf den Ordner der IPJ-Datei eingestellt.
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  7. Inventor kann also den Dateipfad aus den Infos Speicherort (geändert) + Pfad des Arbeitsbereiches (oder Bibliothek oder Inhaltscenter) + Unterorder und Dateinamen (alle unverändert) zusammen setzen und dadurch lässt sich die Baugruppe ohne Probleme öffnen.

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Ich hoffe, diese kleine Einführung bringt etwas Licht uins Dunkel der Inventor Dateiablage.

Bleiben noch zwei Dinge zu klären:

  1. Was passiert, wenn ich versuche, dem Inventor durch umbenennen eine anderer Datei unter zu jubeln: (Achtung, gehobenes Inventor Know How ;) ) Der "Fingerabdruck" einer Inventordatei
  2. Findet der Inventor eine Datei wieder, wenn ich sich im Windows Explorer in einen anderen Ordner verschieben: Was bedeutet die Option "Eindeutige Dateinamen verwenden" in den Projektoptionen?

Weiterführende Links (neben den Links oben im Beitrag)

2 Kommentare:

  1. Hallo Jürgen,

    vielen vielen Dank für diesen Beitrag!!
    Das wirft für mich so viel Licht auf diese Thematik! Sehr anschaulich und detailliert erklärt!
    Die zahlreichen Bilder und verschiedenen farblichen Markierungen haben bestimmt viel Zeit und Arbeit gekostet, aber dafür ist alles leicht nachvollziehbar und verständlich. Mir hilft sowas immer sehr muss ich gestehen.

    Ebenfalls sehr interessant sind die beiden Links am Ende vor allem der "Fingerabdruck" einer Datei ist sehr interessant.

    Nur weiter so! Vielen Dank nochmal.

    Grüße,
    Aleks

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