Update 26.9.2012
In einer Artikelreihe möchte ich zeigen, wie iParts in Inventor erstellt werden. Los geht’s mit den Grundlagen.
Was sind iParts?
iParts sind Bauteile, die in mehreren Varianten vorliegen und über eine Tabelle gesteuert werden. Man unterscheidet dabei Norm-iParts und Benutzer-iParts.Norm-iParts haben je Variante fest definierte Parameter, wie sie z.B. eine “Zylinderschraube DIN 912 M6×16 8.8 brüniert” hat. Wird diese Schraube aus einer Vielzahl möglicher Varianten gewählt, sind alle Parameter wie Schraubenlänge, Gewindedurchmesser, Kopfdurchmesser, Größe des Innensechskants usw. exakt definiert. Die Eingabe eines Parameter durch den Benutzer ist nicht notwendig und auch gar nicht erwünscht; die Auswahl der einen Variante z.B. über den Namen genügt.
Anders sieht es bei Benutzer-iParts aus. Nehmen wir als Beispiel ein Halbzeug wie ein Rohr. Die verschiedenen Rohrdurchmesser und Wandstärken mögen noch einer Norm folgen aber was ist mit den Längen? Wie in der Sägerei kann der Benutzer aus einer unendlichen Vielzahl an verschiedenen Längen wählen und das in jede nur erdenkliche Abstufung. Der eine nimmt L=233,5 der nächste 2001,43 usw. (Auch wenn im echten Leben wohl keiner in der Sägerei ein Rohr auf 1/100 exakt ansägen kann, aber das ist ein anderes Thema. Der Inventor kann das Rohr so exakt darstellen). Die Länge des Rohres kann also beim Einfügen durch den Benutzer frei gewählt werden (möglicherweise aber in gewissen Grenzen z.B. max. 6m) und deswegen spricht man von einem Benutzer-iPart, wenn mindestens ein Parameter innerhalb des iParts von Benutzer durch die Eingabe eines Zahlenwerts definiert werden kann.
Norm-iPart erstellen – die Basics
Schauen wir uns an einem einfachen Beispiel an, wie ein Norm-iPart erstellt wird. Grundlage für die Erstellung ist immer ein vorhandenes Bauteil. Wir erstellen dazu einen Bolzen wie im Bild unten.
Wichtig, wenn auch nicht zwingend notwendig, ist, zumindest die Parameter mit einem aussagekräftigen Namen zu versehen, die später innerhalb des iParts variieren. Dazu die Bemaßung des Bauteils anzeigen und dann die betreffenden Maße nacheinander mit der rechten Maustaste anklicken und “Bemaßungseigenschaften” aus dem Kontextmenü wählen.
In der Bemaßungseigenschaften-Dialogbox kann man oben anstelle von “d0″ nun eine Namen für das Maß eingetragen, der uns später hilft, leichter zu identifizieren, für was dieses Maß steht.
Das geht ebenfalls über die Parameterdialogbox, wobei der Anwender hier wissen muss, welcher Parameter für was steht.
Wenn ich jetzt davon ausgehe, das die Breite des Bundes bei keiner Variante geändert wird, kann ich diesen Parameter unbenannt lassen. Um zu kontrollieren, ob alle Parameter korrekt vergeben wurden, in das Grafikfenster mit der rechten Maustaste klicken und “Bemaßungsanzeige > Ausdruck” wählen. In der sichtbaren Skizze werden nun die Parameternamen inkl. Maßwert angezeigt.
Die Parameter D_gross, L und D_klein werden sich bei den nun zu erstellen iPart-Varianten ändern, und wurde von mir deswegen benannt. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das Bauteil zu speichern.
Aus dem Bauteil wird ein iPart
Jetzt kommt der “große Moment”. Wir erstellen aus dem gewöhnlichen Bauteil ein iPart. Dazu ins das Menü Extras gehen und den Eintrag “iPart erstellen” aufrufen. Es wird der Dialog zur iPart-Generierung geöffnet indem wir die verschiedenen iPart Varianten erstellen können. Der Inventor hat bereits ein paar Parameter automatisch als iPart-Spalte übernommen, nämlich genau die, die wir vorher benannt haben.
Nun ist ein iPart mit nur einer Variante (den genau das respräsentiert diese eine Zeile) nicht gerade ein vor Variantenreichtum strotzdendes Bauteil weswegen wir eine zweite Variante hinzufügen wollen. Dazu einfach einen Rechtsklick auf die erste Zeile ausführen und “Zeile einfügen” aus dem Kontextmenü wählen.
Es wird eine neue Zeile eingefügt in der für die zweite Variante die Werte für die einzelnen Parameter definiert werden können. Ich habe folgende Werte eingetragen und dabei auch gleich die Bauteilnummer für die beiden Varianten entsprechenden definiert.
Wenn wir nun die Dialogbox über OK verlassen wird das iPart generiert, was vorraussetzt, das Microsoft Excel auf den Rechner installiert ist. Wer also kein Excel hat, der kann auch keine iParts generieren. Ist die Generierung abgeschlossen, haben wir oben im Browser einen Eintrag “Tabelle” in dem die beiden iPart-Varianten bzw. deren Member-Name angezeigt werden. Ob die beiden Varianten auch funktionieren, können wir testen, indem wir die Einträge nacheinander doppelklicken. Die iPart Variante wird nun im 3D Modell dargestellt.
Das war’s mit Teil 1 dieses kleinen Workshops. Bis demnächst!
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